Checkliste mit Tipps zum Familienauto

Auf die Frage „Was ist ein typisches Familienauto?“ wird immer noch der Kombi an erster Stelle genannt. Lange wurden die Klassiker unter den Familienautos nach dem Prinzip „quadratisch, praktisch, gut“ gebaut, heute werden sie immer sportlicher. Aber muss ein Familienauto wirklich sportlich sein? Fakt ist, das Image Kombi passt sich den Ansprüchen einer gewandelten jungen Generation Eltern an. Und für sie zählt beim Familienauto neben den Kriterien wie groß, praktisch, komfortabel auch Sportlichkeit und Dynamik.

Große Auswahl

Egal ob Kombi oder nicht. Die Auswahl an Familienautos ist enorm groß und jeder, der sich eins kaufen will, steht vor Fragen wie: Reicht ein Minivan oder doch lieber ein Kompakt-Van – Und wo ist hier der Unterschied? Vielleicht gleich einen 7-Sitzer Familienvan mit umklappbarer 3. Sitzreihe und Schiebetüren kaufen, dann haben auch Oma und Opa oder Freunde der eigenen Kinder auf Familienausflügen Platz im Auto? Oder genügt der Platz in einem Kleinwagen-Kombi, damit man im Stadtverkehr wendig bleibt und immer einen Parkplatz findet? Ist ein Hochdachkombi wie der VW Caddy so praktisch wie er aussieht? Sind SUVs „echte“ Familienautos oder wird nur ein Hype darum gemacht? Lohnen sich spezielle Sondermodelle für Familien?

Worauf es ankommt

Unabhängig von Fragen zu konkreten Modellen, gibt es noch viel mehr, die beim Kauf eines Familienautos entscheidend sind. Fragen zum Kofferraumvolumen, zur Ladekantenhöhe, zu den vorhandenen Ablagefächern, einem flexiblen Sitzsystem, der Basisausstattung etc. spielen immer eine zentrale Rolle beim Autokauf. Die Famlilienauto-Checkliste soll dabei helfen, beim Autokauf die richtigen Fragen zu stellen. Worauf es im Familienauto wirklich ankommt, hängt immer von den eigenen Ansprüchen ab.

  • Kofferraumvolumen: Bei diesem Maß trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein konkretes Maß aller Dinge gibt es nicht, aber bei einem Kombi in der Kompaktklasse sollten es um die 500 Liter Kofferraumvolumen schon sein. Im Prinzip muss alles in den Kofferraum passen, was regelmäßig und oft transportiert werden soll. Ein Kinderwagen oder ein Geschwisterkinderwagen, Gepäck für die ganze Familie bei Ausflügen oder im Urlaub, der Einkauf für vier Personen oder mehr, gelegentlich auch Möbel oder andere sperrige Gegenstände? Es ist immer ratsam, andere Familien nach ihren Erfahrungen zu fragen und den Kinderwagen zur Probefahrt mitzunehmen.
  • Ladekantenhöhe: Wie hoch die Ladekante beim Auto ist, wird oft unterschätzt. Wer sein Auto aber regelmäßig mit Kinderwagen und / oder Kinderfahrrad beladen muss, sollte sich darüber vor dem Autokauf Gedanken machen. Ein Familienauto mit einer Ladekantenhöhe zwischen sehr niedrigen 50 cm und bis zu 67 cm ist optimal.
  • Flexibles Sitzsystem: Das Auto sollte sich schnell und einfach den Bedürfnissen einer Familie anpassen lassen. Bei einem 7-Sitzer Familienvan ist zum Beispiel die Frage wichtig, ob sich die 3. Sitzreihe komplett und ebenmäßig im Wagenboden versenken lässt oder ob die Sitze ausgebaut werden müssen. Bei jedem anderen Familienauto: Lässt sich der Mittelsitz hinten wegklappen und können die beiden Außensitze dann diagonal beispielsweise verschoben werden, um für mehr Platz und Komfort auf der Rücksitzbank zu sorgen? Oder: In welchem Verhältnis lässt sich die Rücksitzbank teilen? Und immer wichtig ist, ob sich die Kindersitze einfach integrieren lassen.
  • Stauraum & Ablagefächer: Wie viele Ablagefächer und Taschen sind in den Türen, Sitzen (auch unter den Sitzen im Wagenboden) und Konsolen vorhanden und was passt hinein? Auf längeren Autofahrten oder beim Familienurlaub sollte das Auto Platz und Stauraum für mehr als nur die alltäglichen Dinge bieten. Beachten Sie auch, ob es praktische Halterungen und Netze im Innenraum und Kofferraum gibt. In manchen Familienautos können auch kleine Tische für die Kinder auf den Rücksitzen ausgeklappt werden.
  • Türen & Heckklappe: Lässt sich die Heckklappe weit genug nach oben öffnen, damit man sich beim Be- und Entladen des Kofferraums nicht immer ducken muss? Schiebetüren erleichtern das Anschnallen der Kinder auf den Rücksitzen, besonders in engen Parklücken. Die gibt es aber nicht bei jedem Auto und wenn es herkömmliche Türen sind, dann sollten diese groß genug sein und sich weit öffnen lassen.
  • • Materialien: Sind die im Auto verwendeten Materialien, vor allem die Polster der Sitze, strapazierfähig und lassen sie sich problemlos abwischen? Ist der Bereich der Ladekante lackiert oder sind diese stark beanspruchten Flächen durch Kunststoffe geschützt? Sind die hinteren Seitenscheiben getönt oder mit Sonnenschutzrollos ausgestattet?
  • Unterhaltung: Gibt es Steckdosen und USB-Anschlüsse im Auto? Mit integrierten DVD-Playern in den Kopfstützen der Vordersitze sich längere Autofahrt in den Urlaub für Kinder gut überstehen.
  • Airbags: Wie viele Airbags gehören zur serienmäßigen Ausstattung? Kopf- und Seitenairbags für die Rücksitze? Lässt sich der Beifahrer-Airbag abschalten, damit die Babyschale auch auf dem Beifahrersitz transportiert werden kann?
  • Kindersitze: Gehört das Kinderbefestigungssystem ISOFIX (eine genormte feste Verankerung für Kindersitze, um Bedienungsfehler beim Einbauen von Kindersitzen im Auto zu verhindern und die Sicherheit zu erhöhen) zur serienmäßigen Ausstattung? Lassen sich bereits vorhandene Kindersitze integrieren? Heute sind Kindersitze entweder „universal“ zugelassen und können damit in verschiedene Autos eingebaut werden. Oder sie haben eine „fahrzeugspezifische“ Zulassung und kommen nicht für jedes Auto infrage. Darauf müssen Eltern achten, wenn sie einen neuen Kindersitz kaufen.
  • Sicherheitssystem: Der wichtige Schleuderschutz ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) solle zur serienmäßigen Ausstattung des Autos gehören. Wenn nicht, was kostet das? Inzwischen gehören viele Systeme zur aktiven und passiven Sicherheit zur Basisausstattung, ein Vergleich des Umfangs beim Autokauf lohnt sich!
  • Kindersicherung: Sind die Fensterheber mit einem Einklemmschutz ausgerüstet? Haben die Türen eine eingebaute Kindersicherung?

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