Im unterfränkischen Sommerhausen trifft kulturelle Vielfalt auf Weingenuss

Im unterfränkischen Sommerhausen trifft kulturelle Vielfalt auf Weingenuss

Wer vom gegenüber liegenden Mainufer aus auf Sommerhausen blickt, ahnt gleich, dass es in dem idyllischen Marktflecken nahe Würzburg genussvoll und gesellig zugeht. Denn hinter den historischen Türmen und Bürgerhäusern aus Muschelkalk erheben sich sonnenbeschienene Weinberge, auf denen die charakteristischen mineralstoffhaltigen Rebsorten gedeihen. Ob direkt vom Winzer, in der Vinothek oder bei einer der zahlreichen kulinarischen Veranstaltungen – ein Gläschen Wein gehört zur fränkischen Gastlichkeit einfach dazu.

Von der Kunstschmiede zur Keramik

Doch das fränkische Weindorf ist nicht nur für seine Reben bekannt. Auch Kunstsinnige und Kulturfreunde schlendern gerne durch die kleinen kopfsteingepflasterten Gassen, bewundern die schmucken Treppengiebel am Rathaus und Schloss oder besuchen einige der zahlreichen Galerien und Ateliers, in denen Kunstschmiedeobjekte, Skulpturen, Schmuck, Naturmode und Keramik angeboten werden. Wer selbst einmal seine künstlerische Ader entdecken möchte, kann sich beispielsweise im August als Töpfer, Maler, beim Origami-Basteln oder Filzen bei der Sommerakademie versuchen. Ein Geheimtipp für Keramik-Fans ist der alljährlich am letzten Septemberwochenende stattfindende Töpfermarkt. Rund 25 Profi-Keramiker präsentieren dann ihre Waren – von Töpfen und Tassen bis zu Brunnen, Feuerschalen und Skulpturen. Nähere Informationen zu diesen und anderen Veranstaltungen gibt es unter www.sommerhausen.de.

Das vermutlich kleinste Theater Deutschlands

Für Theaterfreunde ist das Torturmtheater von Veit Relin fast schon ein Muss. Mit seiner nur 20 Quadratmeter großen Bühne gilt es als kleinstes Theater Deutschlands. Auf seidenen Kissen und in nur wenigen Stuhlreihen erleben die Zuschauer immer wieder hautnah neue, aufregende Stücke junger Autoren. In diesem Jahr stehen unter anderem eine temporeiche Komödie und ein amüsantes Stück Zeitkritik auf dem Spielplan. Zu den vielen Künstlern, die es nach Sommerhausen zog, gehörte im Übrigen auch Irmingard von Freyberg. Die „Baronin“ hat sich nicht nur mit den filigranen Scherenschnitten über den Türen mancher Wirtshäuser ein Denkmal gesetzt, sie erlangte auch große Bekanntheit mit zauberhaften Märchenfilmen, für die sie Hunderte von Scherenschnitten anfertigte.(djd).
Foto: djd/Sommerhausen/H. Traupe