Vom bekannten Reformator bis zur Geschichte des Toilettengangs, von handwerklicher Keramik für den Alltag bis zu römischem Luxusglas: So bunt und vielfältig wie das Leben präsentiert sich in den kommenden Monaten die ostwestfälische Museumslandschaft. Abwechslungsreiche Ausstellungen bieten das passende Alternativprogramm zu einem verregneten Sonntag daheim. Mehr Details und Termine finden Kultur- und Geschichtsinteressierte unter www.teutoburgerwald.de. Hier die vier besten Tipps für die kommenden Monate:
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1. Die Geschichte des Toilettengangs
Er ist intim und zugleich alltäglich: der Gang zur Toilette. Beim „Geschäft“ spielen persönliche Vorstellungen von Scham und Intimität eine große Rolle. Unter dem Titel „Scheiße sagt man nicht!“ stellt das LWL-Freilichtmuseum Detmold 2016 ein zentrales Thema der Körperkultur in den Mittelpunkt. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe blickt noch bis zum 30. Oktober 2016 über den Schüsselrand und berichtet Interessantes aus der Kulturgeschichte der Toilette.
2. Philosoph und Prophet: 500 Jahre Luther-Thesen
Der einstige Augustinermönch Martin Luther (1483 bis 1546) war schon zu Lebzeiten eine Legende. Mit der Reformation setzten seine 95 Thesen im Jahr 1517 ausgehend von der Stadt Wittenberg einen Prozess in Gang, der die Welt veränderte. Gleichzeitig machten sie ihren Verfasser zu einem der berühmtesten Deutschen. Zum Auftakt des 500. Reformationsgedenkens widmet sich die Stiftung Kloster Dalheim mit der Sonderausstellung „Luther. 1917 bis heute“ im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur ab 31. Oktober 2016 der historischen Figur. Bundespräsident Joachim Gauck hat die Schirmherrschaft für diese sehenswerte Ausstellung übernommen.
3. Keramik satt auf dem Töpfermarkt
Bei vielen Besuchern hat er einen festen Platz im Terminkalender: der Töpfermarkt im LWL-Ziegeleimuseum Lage. Am 9. Oktober 2016 ist es wieder soweit, insgesamt 40 professionelle Keramiker präsentieren von 10 bis 18 Uhr ihre Waren. Die Angebotspalette reicht von frostfesten Gartenskulpturen über Vasen und Geschirr bis zum zierlichen Schmuckstück. Der Eintritt ist frei.
4. Skulptur, Gravur und römisches Luxusglas
Josef Welzel war einer der international renommiertesten experimentellen Archäologen, darüber hinaus ein vielseitiger Glaskünstler und Designer. Während seiner Lehrtätigkeit an der Glasfachschule Hadamar hat er ganze Generationen von Schülern geprägt – nicht nur als Graveur und Schleifer, sondern auch als Formgestalter. Die Ausstellung „Skulptur, Gravur und römisches Luxusglas“, bis zum 12. Februar 2017 in der Glashütte Gernheim zu sehen, ist eine Hommage an das Lebenswerk des 2014 verstorbenen Künstlers. (djd)
Foto oben: Kultur und Geschichtserlebnisse für jedes Alter: Auch für Kinder hält die Museumslandschaft in Ostwestfalen viel Abwechslung bereit. Im LWL-Freilichtmuseum Detmold können sie sogar mehrere Tage wohnen. Foto: djd/Teutoburger Wald Tourismus/LWL