Italien in Schwaben: Die Schwäbische Toskana mit dem Fahrrad erkunden

Italien in Schwaben: Die Schwäbische Toskana mit dem Fahrrad erkunden

Wanderwege, Weinberge, Fachwerkhäuser und einzigartige Museen – das erwartet Sie in einer der wärmsten Region Schwabens: Der Schwäbischen Toskana. Der Landstrich trägt diesen Namen wegen seines milden Klimas und zahlreichen Weinbergen. Auf der sogenannten Fachwerkroute lassen sich spannende Fahrradtouren mit der ganzen Familie unternehmen.

Wurst- und Käsespezialitäten sind ein Muss

825 Hektar Rebfläche finden sich in dieser Region. Damit ist dieser Landstrich die größte Weinbaufläche Württembergs. Sieht aus wie in der Toskana, schmeckt aber schwäbisch, die leckeren Wurst- und Käsespezialitäten aus der Region sollten sich Ausflügler und Urlauber nicht entgehen lassen.

Winzer setzen auf Bio-Wein

Auf der Strecke liegt der Ort Brackenheim. Der ehemalige Bundespräsident Theodor Heuss ist 1844 hier geboren worden. Ein Museum mit drei Stockwerken widmet sich seinem Leben. Wein ohne Chemie heißt das Credo ansässiger Winzer. Sie verzichten auf Mineraldünger und haben sich sogar eine Fasskeller zugelegt, hier lagert der Wein in Eichenfässern und bekommt dadurch eine ganz eigene Note.

In Bönnigheim finden sich mehr Museen als in jeder andere Kleinstadt Deutschlands. Sie widmen sich Themen wie verbotenen Schnapsbrennereien, Arzneiküchen mit Bezügen zur Alchemie oder Sophie Laroche, die das „Das Fräulein von Sternheim“ schrieb. Der museale Höhepunkt ist aber ein ganzes Schloss voller Gemälde und Skulpturen naiver Künstler. Eine Münchener Kunstsammlerin ist die Besitzerin, es soll die älteste Privatsammlung naiver Kunst weltweit sein. Hinter diesem Stil verbergen sich Künstler ohne klassische Ausbildung, die erst belächelt wurden, dann aber doch eine ganze Kunstrichtung geprägt haben.

Klettern hoch über dem Neckar

Ganz in der Nähe der Fachwerkroute befinden sich Felsenformationen aus Muschelkalk. Hier treffen sich Sportkletterer, die sich in Felsengärten bei Hessigheim hoch über dem Neckar abseilen.  

In Ludwigsburg befindet sich Deutschlands einziges Bonbonmuseum. Die Stadt ist sehr sehenswert, so sah es auch Theodor Heuss: Der arkadenumsäumte Marktplatz mit seinen zwei Barockkirchen sei „der stolzeste Platz, den Württemberg hat“.

Besigheim ist auf einen Kalksteinsporn gebaut und liegt an Ems und Neckar. Hier fühlt man sich wie im Mittelalter, gleichzeitig ist das Kleinstädtchen mit seinen schmucken Fachwerkdetails, die an jeder Ecke lauern, einer der schönsten Weinorte. Wer eine Weinprobe machen oder die Kulinarik der Region testen möchte, ist hier genau richtig.

Kanufahren im Enztal

Im Enztal lassen sich wunderbar Kanutouren mit Kindern unternehmen. Der Fluss ist hier so ruhig, dass man auf der Tour zahlreichen Vögeln beim Zwitschern zuhören kann.

Es lohnt sich ein Abstecher in das ehemalige Zisterzienserkloster Maulbronn, im Herzen des gleichnamigen Ortes. Das Stadtbild in Vaihingen/Enz wird überragt von Schloss Kaltenstein. In der mittelalterlichen Altstadt lässt es sich wunderbar bummeln und schlemmen.

In Bietigheim lebt heute noch der wohlhabende Teil der Gesellschaft. Die Eisenbahnbrücke aus Stein ist das Wahrzeichen der Stadt, es ist die erste Eisenbahnbrücke aus Stein überhaupt. Jedes Jahr im September findet der große Pferdemarkt statt, die größte Pferdeschau Süddeutschlands.

Bildquelle: Pixabay, besigheim, 1581162 640