Mahnmal St. Nikolai

Die Hamburger Gedenkstätte St. Nikolai, gelegen am Hopfenmarkt, ist eine im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirche, mit der an die Kriegsverwüstungen und Opfer aus der NS-Zeit in Deutschland erinnert wird.

Früher eine Kirche, heute mehr als eine Ruine

Ursprünglich war das Mahnmal eine neugotische Kirche, die 1195 gegründet und in ihrer letzten Ausführung 1874 beendet worden ist. Durch großflächige Kriegszerstörungen 1943 im Rahmen von Luftbombardierungen der Armeen aus Großbritannien und den USA wurde ein großer Teil der Kirche zerstört. Nach Kriegsende setzte ein Hamburger Ausschuss aus Sicherheitsgründen weitere Sprengungen an dem Gebäude fest. 1951 kam der damalige Bürgermeister Max Brauer mit dem Kirchenrat darüber ein, den 147 Meter hohen Turm, einen südlichen Außenmauerteil sowie die Wände des Chors stehen zu lassen. Daraufhin folgten langwierige Verhandlungen über den Unterhalt der zerstörten Kirche und die Idee eines Mahnmals kam auf. Doch bis zur Gründung eines Förderkreises zur Rettung der Kirchenruine, die auf einer Idee des Bauindustriellen Buterfas Ende 1987 beruht, passierte diesbezüglich nichts. Der Verein schaffte es Spenden zu sammeln, renovierte die Bausubstanz und errichtete die Krypta. Fortan folgten immer weitere Umsetzungen, die die ehemalige Kirche schließlich zum Mahnmal werden ließen.

Eine Ausstellung informiert

Die heutige Gedenkstätte St. Nikolai besteht aus einer Kirchturmruine mit Glasfahrstuhl, dem Chor sowie baulichen Überresten der südlichen Mauer. Zwischen diesen Überresten befindet sich das ehemalige Langhaus, dessen Eingang die offene Nordseite darstellt. Im Fußboden sind Markierungen, die die einstigen Säulen der Kirche repräsentieren. 1998 erfolgte eine Überdachung des Eingangsbereiches durch eine gläserne Pyramide. In den Kellerräumen befindet sich ein Dokumentationszentrum, welches von dem Förderkreis organisiert wird. Eine stetige Ausstellung zeigt die Bombenangriffe auf Hamburg, Warschau und Coventry im Zweiten Weltkrieg und welche Konsequenzen sie hatten. In einer weiteren Abteilung lernt der Besucher die Historie der Gedenkstätte St. Nikolai kennen.